©eks

EKS definiert „Bildung und Berufe“ als Handlungsfeld

Der Präsident von plusbildung im strategischen Ausschuss der EKS für das Handlungsfeld «Bildung und Berufe»

Die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz EKS vom 13. bis 15. Juni 2021 hat festgehalten: «Handlungsfelder werden dort eingerichtet, wo besondere Herausforderungen für das gemeinsame Wirken der EKS und der Mitgliedkirchen bestehen und wo gleichzeitig eine Notwendigkeit und eine Dringlichkeit vorliegen, dass die EKS und die Mitgliedkirchen im genannten Bereich verstärkt gemeinsam Aufgaben bewältigen.» Zudem hat die Synode die drei ersten Handlungsfelder bestimmt, namentlich «Kommunikation», «Bildung und Berufe» sowie «Bewahrung der Schöpfung».

Die Arbeit in den Handlungsfeldern ist vorläufig auf vier Jahre angelegt, d.h. sie sollen auch abgeschlossen und zu gegebenem Zeitpunkt durch neue ersetzt werden können. Jetzt hat der Rat der EKS für jedes Handlungsfeld seinen strategischen Ausschuss eingesetzt. Die strategischen Ausschüsse bestehen aus Fachexpertinnen und -experten, Kirchenleitungsmitgliedern und Synodalen und werden von einem Ratsmitglied präsidiert. Die Mitglieder der strategischen Ausschüsse bringen ihre Erfahrungen und Kompetenzen ein und haben teil an zentralen Schritten der Weiterentwicklung der EKS und der Mitgliedkirchen.

Handlungsfeld «Bildung und Berufe»

Pfr. Walter Lüssi, der Präsident von plusbildung, wurde vom Rat der EKS in den strategischen Ausschuss für das Handlungsfeld «Bildung und Berufe» gewählt.

Für die Arbeit des Ausschusses wurden vier grundsätzliche Anliegen/Ziele formuliert:

  1. Die kirchliche Bildungsarbeit ist geprägt durch eine Vielfalt an Strukturen, insbesondere im non-formalen Bildungsbereich, die historisch gewachsen sind. Allein der Strukturerhalt (Gremienarbeit) verbraucht Zeit und Energie, die anschliessend der inhaltlichen Arbeit fehlen. Diese Vielfalt verhindert eine Übersicht über die verschiedenen gebotenen Dienstleistungen und eine klare mittel- und längerfristige strategische Planung des Ressourceneinsatzes. Eine temporär eingesetzte Arbeitsgruppe hat im Auftrag des EKS-Rates eine Auslegeordnung über die gesamte kirchliche Bildungslandschaft erarbeitet. Diese kann als Basis für die Weiterarbeit an diesem Ziel herangezogen werden. Das Handlungsfeld Bildung und Berufe kann in diesem Bereich die bestehenden Angebote auf ihre Wirkung und Finanzierung prüfen, konkrete Bündelungsmöglichkeiten identifizieren und beantragen lassen.
  2. Bei formalen Lehrgängen (besonders im Bereich Religionspädagogik, Katechetik und Kirchenmusik) sowie bei non-formalen Bildungsangeboten (z.B. Theologiekurs für Erwachsene, Sterbebegleitung, Prädikanten- und Prädikantinnenausbildung) könnte die überkantonale Vernetzung und Zusammenarbeit zu einer verstärkten gegenseitigen Anerkennung von Bildungsabschlüssen und zu einem effizienteren Ressourceneinsatz führen. Gleichzeitig können die Bildungsangebote auf einer gemeinsamen digitalen Plattform allen Mitgliedkirchen niederschwellig zugänglich gemacht werden. Das Handlungsfeld Bildung und Berufe kann in diesem Bereich die beste Vernetzungsform identifizieren, mit der eine bessere Anerkennung der Abschlüsse und die Errichtung einer digitalen Plattform verwirklicht werden kann.
  3. Die Kirchen stehen vor der Herausforderung (die sich mit der Covid-19-Pandemie noch verschärft hat) zeitgemässe formale und non-formale Kurse, Lehrgänge und Ausbildungen anzubieten, die den Erwartungen der Kirchenmitglieder, der Gesellschaft, der Auszubildenden und der Kirche als Arbeitgeberin gerecht werden. Im Handlungsfeld Bildung und Berufe sollte dabei überlegt werden, wo die Diskussion über die aktuellen und zukünftigen Berufsbilder und Tätigkeitsanforderungen und über die damit verbundenen Bildungsangebote stattfinden soll.
  4. Nachwuchsmangel betrifft alle kirchlichen Berufe. Kirche als Arbeitgeber scheint generell wenig attraktiv zu sein. Die Nachwuchsförderung Theologiestudium und Pfarramt wird von der Werbekommission Theologiestudium WEKOT verantwortet. Verschiedene Mitgliedkirchen haben in den letzten Jahren Initiativen ergriffen, um für die Kirche als Arbeitgeber zu werben. Darüber hinaus müsste die Nachwuchsförderung auf die Westschweiz ausgeweitet werden, um allen Mitgliedkirchen eine entsprechende Dienstleistung zur Verfügung zu stellen. Das Handlungsfeld Bildung und Berufe könnte eine gesamtschweizerische Nachwuchsförderung konturieren und abklären, inwiefern diese eventuell ökumenisch stattfinden könnte.

Weitere Informationen
zu den EKS Handlungsfeldern
zu EKS